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Mittwoch, 28. Februar 2018

Abschiedsrunde

Haben heute per Rad Chiang Mai erkundet und uns was für unsere Sammlung für zuhause gekauft. Der "pensive thougt buddha" kommt in 6 Wochen per Schiff. Verschiffen von 20kg kostet 2500 Bhat.

Danach ging's noch in ein paar Cafe's, es gibt endlos viele.

Der Verkehr ist zwar auf den ersten Blick chaotisch aber wenn man immer in der Strömung mitschwimmt kein Problem. Es gibt keine Regeln, außer dass man auch bei Rot links abbiegen darf. Ansonsten achtet jeder auf den anderen. ACHTSAMKEIT, ein buddhistisches Prinzip, das hier super funktioniert.

In der Galerie Atitan haben wir dem Inhaber unseren Nachbarn beschrieben und suchten ein passendes Amulett als Mitbringsel für ihn. Er hat uns super beraten und (hoffentlich) genau das Richtige für ihn ausgesucht. Die Erklärung dazu holt er aus einem dicken Buch, wobei er in Begeisterung für jeden einzelnen Buddha schwelgt.
Hoffen wir mal dass das klappt. Eigentlich müsste die EZB ja nur die Zinsen anheben, damit seine Altersvorsorge wieder funktioniert.


Unser neuer Hausgeist.


Abends ging es in's DASH am anderen Ende der Stadt. Dort war es aber so toll dass wir wieder hin wollten.
 Red Curry, Path Thai, Tom Yang Gung.....

So, wir sind jetzt fertig. Am liebsten hätten wir nochmal alle Gerichte auf der Karte gegessen. Eine tolle Tour. 

Wir danken allen Mitfahrern auf unserem Blog.


Achtet auf Euch

Montag, 26. Februar 2018

Chiang Mai

Nachts hatte es ein Gewitter gegeben, was für leichte Abkühlung sorgte. Die Wände unseres Hauses strahlten die ganze Nacht Hitze ab. Unser Hotelwirt hatte uns erzählt es wäre einer der kältesten Winter seit Jahrzehnten gewesen. Aha.
Unser Lunchpaket am Morgen war ein schöner kleiner Bastkorb mit Snacks und Getränken. Der Zug kam pünktlich, für die Räder wurden noch mal 180 Bhat fällig. Ein Gepäckaufkleber kommt auf den Sattel. Der Gepäckwagen war fast leer. Er war vorne am Zug.
Die Fahrt geht durch wunderschöne Wälder, während sie Sonne aufgeht. Vorne im Wagon ist u.a für Mönche (Monks) reserviert. Es fahren einige mit. Fast jeder Fahrgast hat seinen eigenen 4er Sitzplatz.

Immer wieder gehen Frauen durch und verkaufen Obst, Getränke und bei den Bahnhöfen warmes Essen. Eine sehr schöne Strecke bei entspanntem Tempo. Man ist sechs Stunden unterwegs - für 270km.

Alle Fenster sind offen und so weht bei 50-80km/h einer schöner Fahrtwind. Hin und wieder hält der Zug auch auf der Strecke und lässt Leute rausspringen.
Wie die Autofahrer bei Tempeln und Schreinen an den Pässen, drückt auch der Lockführer bei jedem Wat das Horn um Unheil abzuwenden.
Viel Platz und sehr angenehm.


Tätowierte Gesamtkunstwerke liegen auf dem Boden unter den Sitzen und schlafen. Und da waren sie wieder, die Begleiterscheinungen. Was wohl die Thais über diese Leute denken? Ihre Blicke verraten viel. 

Als Höchtsstrafe setzte sich neben unser Abteil ein US-Boy mit einem Straßenmusiker-Schild am Kragen, er sei nicht betrunken sondern seit sechs Monaten nüchtern und auf einer Recovery-Tour. Er spricht lt. Schild englisch und thai. Danke für die Info. Statusmeldung ungefragt.
Anstatt die herrliche Landschaft zu genießen trellert er seinem unfreiwilligen Nachbarn irgendeinen Mist vor und übt mehr schlecht als recht Gitarre. Die Mönche schauen auch nicht begeistert. 
Ruhe war nur wenn Beavis und Budhead zum Rauchen gehen. In Lamphun steigt er aus.

Wir kamen pünktlich in Chiang Mai an. Unser Hotelwirt kam gleich auf uns zu und begrüßte uns mit den Worten: "You did it?
 You are a good team".

Abends wieder surfen durch die Foodmarkets.
Sunset mit Maitei.
Ein perfekter Ort für einen Abschluss.
Vollmond über dem Tempel: 
Endstand: 1.700 km, 26.500 Höhenmeter

Sonntag, 25. Februar 2018

Uttaradit

Sind morgens 2km zurück in ein Café geradelt, leider hatte die Küche des "Coffee and Kitchen" erst um 10:00 geöffnet. Wir versuchten dann unterwegs etwas zum Frühstück zu finden. Damit wir Richtung Uttaradit nicht in zu viel Verkehr kommen hatte ich im Navi Hauptverkehrsstraßen ausgeschlossen. Es ging über kleinste Straßen durch ein paar kleine Dörfer und tolle grüne Reisfelder. Das frische Grün tat richtig gut. Auf den Feldern alles voller Reiher und Störche die wohl nach ihrem Froschfrühstück suchten. Wir suchten nach Croissant-Frühstück und Cappuccino.  
Da wir nach 30km immer noch nichts gefunden hatten ging es dann doch in eine Gaarküche. Die Wirtin trug mir eine lange Liste von Wörtern vor. Kerstin fragte noch: "was hast du jetzt eigentlich bestellt?" Ich sagte, " ich denke ich habe gebratenen Reis und Hühnchen, und wenn sie's verstanden hat, mit Ei, bestellt",  aber seht selbst. 
Sieht nicht aus wie ein Croissant-Frühstück und ist auch keins :-) 
500m nachdem wir weiter radelten kamen 4 !!!! Cafés. Wir sind dann gleich wieder in eines rein. 
Nach Uttaradit sind wir komplett den Gleisen entlang auf einem kleinen Sträßchen bis zum Bahnhof und haben uns gleich Tickets besorgt. Nur der Zug um 6:06 Uhr und der um 23:20 Uhr nimmt Räder mit. 2 Personen, 2 Räder bis Chiang Mai (240km), incl. Sitzplatzreservierung 420 Bhat (11 Euro). Man muss mit Rädern eine Stunde vorher da sein.

Die Tickets sind 3.Klasse, die soll ohne Klima und ohne Fenster sein. Gut dass wir bis mittags in Chiang Mai sind, bevor es heiß wird. 

In Uttaradit sind wir in's JONG LUX PAK DEE, eine super Unterkunft für 800 Bhat, incl. Frühstück, das zweitbeste Zimmer bisher, wobei das Beste doppelt so teuer war. 
Wegen des frühen Zuges macht sie uns ein Lunchpaket.
Ihr Mann hat uns mit seinem Auto zu einem Foodcourt gefahren, wo wir günstig essen können. Für die Rückfahrt hat sie uns liebevoll die Adresse aufgeschrieben, falls wir diese für den Tuktukfahrer brauchen. Ihr Mann würde uns sogar wieder holen, dass wollen wir aber doch nicht beanspruchen.
Wir essen Path Thai und sind noch etwas hungrig. Man muss im Foodcourt nämlich vorher Gutscheine für das Essen kaufen. Wie will man aber wissen was es kostet wenn man ja gar nichts lesen kann. Der Gott der Touristen war dann aber doch mit uns und zeigte uns auf googlemaps ein "XL-Steakhouse". Soll man das tun? Vom Pfad der Tugenden abweichen und in Thailand ein Steak essen? Wir liefen hin und fanden es nicht. Eine Frau ließ uns durch ihr Grundstück laufen, als wir ihr ein Bild von der Kneipe zeigten, es liegt versteckt in einem Mehrfamilienhaus. 




Und, Achtung!! Personen mit  allzu altruistischer Weltanschauung und PETA- Mitglieder sollten jetzt die Home-Taste drücken. 




Es folgt der Burger der Burger.


The God of Whopper.
Das, was man immer denkt, was in dem BigMac Karton stecken sollte. 
Der Uttaradit XL-Burger für den gleichen Preis wie bei McDonald's.
15cm Beef pur. 

JETZT waren wir satt 😁😁😁😁😁

Und für die Kritiker 😉, das muss in einem Ernährungsblog erlaubt sein. 😁😁😁😁


Als wir die Kneipe verlassen haben nun auch die Gaarküchen geöffnet.  DIe Auslagen sind traumhaft. Es hat immer noch über 30 Grad und wir schwitzen zwischen den Fingern.
Unsere Hotelwirtin hat uns erzählt dass die Gaarküchen in Uttaradit erst nach Sonnenuntergang öffnen. Auf den Dörfern war nach 18:00 oft nichts mehr zu bekommen. 

Heute 55km ohne Höhenmeter.

Ban Saen Khan

Heute sehr gemütliche Strecke auf der 1143 bis Ban Saen Khan, 52km. Ein paar Felder, ein paar Dörfer, zwischendrinn geht es mal durch Alleen die blühen und zum Schluss durch eine sehr heiße und dornige Gegend mit viel Akazien. Man fährt wie in einem Backofen.

Wir nutzen jedes Café und trinken beim iced Cappuccino am liebsten die Eiswürfel mit. 

 
Hier ein Beispiel wie sich der Coffee-Trend in Thailand ausbreitet. Winzig aber trendy, das Fire Hawk Coffee. Es laufen alle Ventilatoren und in einem Café waren sogar zwei Klimaanlagen in Betrieb.
Bei 37 Grad im Schatten klebt der 
Asphalt, das Display des Navi reagiert nicht mehr und man kann die Aluteile am Lenker nicht mehr anfassen ohne sich die Finger zu verbrennen. Die Bäume werfen ihre Blätter ab und es sieht aus wie nach einem Waldbrand.
Er hier hat die Ruhe weg. Die Thais fahren im Pullover auf ihren Rollern. Wir gießen uns das Wasser über die Shirts um Kühlung zu bekommen. Wir sind in der thailändischen Tiefebene. Dafür kommt man aber super vorwärts. Trotzdem beenden wir um halb zwei die Fahrt.

In Ban Saen Khan, bzw. 1,8km danach gibt es rechts ein Motel, wieder mit schnuckeligen kleinen Hütten. Das Hinweisschild ist nicht lesbar. Nur die Zahl 24 deutet manchmal auf eine Unterkunft hin. Reinlegen, Klima an und bis zur blauen Stunde warten. 

Abends fahren wir zurück nach Ban Saen Khan in das Lhung Nam Luea Restaurant vor dem Fluss. Es hat eine vielseitige englische Karte und tatsächlich gibt es alles was man bestellt. Der Wirt fragt ob wir "mai pät", also nicht scharf, wollen. Ich sage ihm wir wollen "pät thai", (richtig wäre "pät pät" = sehr scharf) also keine Gnade für den Mundraum. Er lacht und freut sich. Für den Fall, dass es dann doch zu sehr feuern sollte, hat jeder von uns zwei Ventilatoren hinter sich stehen.
Heute: 52 km, 200 Höhenmeter
Morgen wollen wir nach Uttaradit und dann mit dem Zug nach Chiang Mai.

Samstag, 24. Februar 2018

Chat Trakan

Leider hat unsere Coffee and Bakery im Ort morgens noch zu. Wir gehen in die Gaarküche vom Vorabend und bestellen ein Omelett dass es tatsächlich auf der Karte gibt. Das Omelett ist so groß wie eine Pizza, nur doppelt so dick und in viel Öl rausgebraten. Gut dass wir 2 davon und zwei mal Reis bestellt hatten😊. Mit Blut im Magen, statt in den Waden, geht es hoch auf 600m, glücklicherweise ist die Strecke relativ flach und man ist nach einer Stunde oben. Danach folgt ein endlos langer, super flowiger Downhill. Der Rest der 2013 bis Nakhon Thai ist flach und führt durch oder an schönen, blühenden Wäldern vorbei.

Bananenstauden, Ölpalmen, Papayabäume links, Urwald rechts.
Kurz vor Nakhon Thai (km 41) sehen wir ein Kaffee, das ganz süß aussah. Wir wollten eh klären ob wir weiter und wie weit wir fahren. Immerhin hatten wir wieder über 35 Grad. 

Die Besitzerin zauberte den besten iced Cappuccino der ganzen Reise. Sie freute sich entsprechend über unsere Begeisterung. 
Eine Freundin kam hinzu die Englisch sprach und bot uns den WLAN-Code an. 12345678 hatten wir schon probiert. Diesmal war es noch eine 0 dazu 😎.Klappt fast in ganz Thailand.
Die Frage war nämlich, wie teilen wir die nächsten 3 Tage auf. Aber ohne Internet streiken sämtliche GPS-Programme, zumindest bei zusätzlichen Infos, wie Unterkünfte. Am nächsten 7-Eleven  haben wir Internet-Datenvolumen nachgekauft. Für alle die den thailändischen Kassenzettel nicht lesen können: beim Anbieter True ist der notwendige Code *123* und dann die einzig lesbare Zahl (14 Stellen)auf dem Beleg und mit # abschließen.
Es ging weiter auf der sehr schönen und mäßig befahrenen 1243. 
Irgendwie heiratet gerade ganz Thailand. Überall sind Hochzeiten, wozu stets eine Seite der Straße von der Polizei ganz offiziell abgesperrt wird. Hier wird das Brautpaar gerade mehrmals um eine Kapelle (That) getragen, dazu läuft thailändische Musik aus einem Lautsprecherwagen. Klingt wie Samba. Einige tanzen auch.
Ok. Weiter bei 35 Grad. Eine junge Frau ruft uns zu, was sie an Wortschatz drauf hat. Normalerweise werden wir mit "Hello, good morning, by by, I love you" gerufen. Antworten darf man natürlich nicht, denn dann kommt nichts mehr 😁. Wir drehen bei und lassen uns einen selbstgemachten Mandarinenshake und eine grüne Flüssigkeit, super lecker aber namenlos, zubereiten.  Auf den Pässen in Laos gab es schon immer Mandarinen, wir hätten sie mal kaufen sollen. Unsere heimischen sind im Vergleich dazu Sauerampfer.
Könnte Guave gewesen sein, auf jeden Fall ein ultimatives Geschmachserlebis. Alle am Stand freuen sich wieder, dass es uns schmeckt und zum Schluss bekommen wir noch eine gratis Wasserflasche für die Fahrt dazu.
Die aufsteigenden Wolken geben uns den nötigen Schatten. Der Herr ist mit den Seinen 😉.

 Kurz vor Chat Trakan gibt es zwei Guesthouses, wir gingen in das neu eröffnete Singthon Guesthouse mit 4 kleinen und 8 großen "Cabins". AC, Bad, WLAN, Fernseher. u.a. mit WEICHEN !!!!!!! Matratzen für 450 Bhat.
Die Thais und Laoten scheinen ja gerne hart zu liegen, mittags schlafen sie auf ihren überdachten Hochbetten vor dem Haus, ohne Kopfkissen,  und Matratzen haben hier normalerweise einen Federweg von 2cm. Ein Mitteleuropäer steht hier morgens auf wie nach einer Bestrafung mittels Rädern.

Achtung, folgende Bilder sind nichts für Jugendliche unter 16 Jahren.



Wir gehen gleich nebenan in die Gaststätte. Die Tische sind mit verzinktem Blech überzogen und haben ein Loch. Dann nehmen wir mal das einzige Gericht auf der Karte für 160 Bhat, Thai Sukijaki, wobei wir natürlich nur die Zahl 160 lesen können 😊.
Als uns dann die fertige Schüssel mit Fleisch in einer Essiglake hingestellt wird überlegen wir kurz ob wir einen Hund anlocken können der DAS essen könnte. Wir dachten, da sind doch nur Innereien drinn!? Als hygienischen Overkill haut die Dame dann noch ein rohes Ei in die Fleischschüssel. Alle Regeln der Sanitätsausbildung und Hygienelehre gehen mir kurz durch den Kopf. Eine deutsche Kantine würde sofort geschlossen werden.

Aber, wir beginnen mit der Zubereitung und selektieren den Inhalt der Fleischschüssel. COOK IT, peal it.... hilft immer!
 Wie sich herausstellt alles super eingelegtes Fleisch, so vielfältig wie die Arche Noah.  Die super scharfe Curry-Erdnusssauce ist ein Traum. Dazu gibt es Kohl und jede Menge langen Koriander.
Selten so gut gegessen und was uns doch zu fett war hat ein sehr lieber Hund neben unserem Tisch bekommen. 😉
Die Kneipe war übrigens kurze Zeit später voll und es gibt sogar einen Lieferservice. Dazu fährt ein Roller, an dem links und rechts ein Gestell angeschweißt ist, mit den beiden offenen!!!! , glühenden Grillkohlebehältern los. Auf der Rücksitzbank alle Zutaten in Plastiktüten. Wie ein Flammenwerfer düst er dann als Lieferheld zum Kunden. 

Wir haben uns übrigens den ganzen Abend kaputt gelacht, über unsere eigenen Gesichter, die wir bei der Fleischschüssel machten.

Freitag, 23. Februar 2018

Dan Sai

Wir mussten uns entscheiden, heute weitere 60km bis in den Phu Suan Sai Nationalpark und danach weitere vier heftige Tage durch die Berge oder im Flachland weiter bis Uttaradit und Phrae zurück nach Chiang Mai. Das gestrige Unwetter mit  Gewitter und Starkregen  hatte uns weich geklopft. Vorallem die Distanzen zu den Unterkünften in den Bergen sind riesig. Also entschieden wir uns heute für eine kurze Route, 36km,  in den nächst größeren Ort Dan Sai wo es ein tolles Resort geben sollte. Wir wollten mittags ankommen und den Rest als Ruhetag verbuchen. 

Wir kamen mittags an. 😉 
Man sieht unzählige Schmetterlinge, teils so groß wie Vögel die locker neben dem Fahrrad her fliegen.

Buddha hatte aber natürlich noch eine Prüfung für uns auf dem Weg dorthin eingebaut. Wir mussten hoch auf 940m durch tollen Wald wo die Affen in den rosa blühenden  Bäumen uns zu riefen.

Serpentinen, so steil dass man in der Kurve umfällt.

13km steil bergauf. Aber dann, nach 23km, endlich mal einen langen Downhill.

In Dan Sai erst mal Lage peilen und den ersten Cappuccino seit Kasi (5 Tage kalter Entzug).


Unsere Lieblingsvariante: Cappuccino iced.

Der Ort hat sehr viele Unterkünfte, wirkt aber sehr verschlafen. Einmal im Jahr gibt es 3 Tage ein Festival zu Ehren eines Phalussymboles. Gut für uns, denn sonst gäbe es hier in dieser sehr einsamen Gegend keinerlei Infrastruktur. Gestern Abend bei unserem Resort in Ban Muang Phrae  hat es gerade für ein paar Reiskekse und Bier gereicht. Ab 18:00 ist auf den Dörfern hier alles dicht.


Wir hatten uns anhand Agoda das Loei 1000miles Resort ausgesucht. Wir nahmen gleich die beste Hütte am Wasser, kostet zwar 38 Euro, das wollten wir uns aber gönnen. Bei einem Kilometerstand von 1500 und 25.000 Höhenmeter passte der Resortname super dazu.
Und: Einen Raum mit Waschbecken und getrennter Dusche 😀, toll. Nach 12 Tagen Laos ist man doch ganz schön runter gewirtschaftet,  die 3 Touriorte mal ausgenommen.
Liegt mitten im Ort und ist gar nicht so leicht zu finden (hinter der Tankstelle ist die Zufahrt, braunes Schild mit Häuschen)

Dann die neue Herausforderung, von laotischen Gerichten auf thailändische umstelllen. "Muh" ist aber auch  in Thailand Schwein. Die Nachbarin am Nebentisch hatte was gut aussehendes. Die Wirtin zeigte eine schwimmende Geste. Ok, den Weißfisch aus den Tümpeln hier wollten wir nicht. Und ich sag noch "no Muh", und wir bekamen Muh!!! War aber lecker.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Paklai - Grenze - Ban Muang Phrae

Früh morgens gingen wir in dem verschlafenen Ort Pak Lai auf die Suche nach einem Frühstück um gestärkt nach Thailand einzureisen.
Gefunden haben wir eine kleine Garküche welche gebratene Nudeln anbot. Wir nahmen das "üppige" Angebot an. Allerdings waren sie kalt. Geschmeckt haben sie trotzdem sehr lecker😋

Als kleine Nachspeise gönnten wir uns noch, ein paar süße undefinierbare Teilchen die nach Kokosnuss schmeckten. Auf dem Weg trafen wir zufällig einen TukTuk-Fahrer der sein Gefährt gerade auf Vordermann brachte. Frank haute ihn an und fragte ihn ob er uns zur Grenze fahren würde. Er nickte, verlangte 2 € pro Nase und kam eine halbe Stunde vor der ausgemachten Zeit zu unserem Hotel. 
 


Wow, was für ein Schnäppchen, dachten wir. Insgesamt 4€, inkl. Räder und 37 Km 😄bis zur Grenze. Wir waren so perplex, dass wir dem guten Mann unsere letzten 100.000 KIB gaben. Wir dachten die 10€ hat er sich verdient und wir hatten unsere letzten Kröten auch los. Die Überraschung ließ aber nicht lange auf sich warten 😣

Nach gerade mal 2 Km bog der gute Mann plötzlich nach links ab und meinte wir wären da.🤔 Ok? Wir waren am örtlichen Busbahnhof angelangt.😂 Er meinte wir müssten jetzt umsteigen. Also war Umladen angesagt, ins nächste Taxi. Vorher forderten wir aber unser Geld, was wir eigentlich als Trinkgeld angesehen hatten, zurück. Ohne zu jammern gab er uns dieses wieder und somit konnten wir das neue, heillos überfüllte, Taxi bezahlen. So erklärte sich auch die Überpünktlichkeit😆 Um 10:00 Uhr startete nämlich das reguläre Taxi. Während der Fahrt wunderten wir uns dann, dass 37 Km so lange dauern. Am Ende der Fahrt wussten wir auch warum. Als Frank sein Navi einschaltete, um zum Grenzposten zu Routen 😎,  stellte er fest, dass wir an einem ganz anderen Grenzposten angekommen waren 😂. Nicht unser Tag heute😉. Dafür ging dieses Mal der Grenzübertritt ziemlich flott

Largon Laos  - Welcome Thailand 

Erst mal stärken. Endlich wieder unser geliebtes Phat-Thai. Sieht zwar dem heutigen Frühstück ziemlich ähnlich, geschmacklich aber um Welten besser 😋.  Nachdem wir ja nun umdisponieren mussten, kurz neue Strecke gesucht, und los gings. Allerdings war es schon knapp 14:00 Uhr und noch 60 km. Ursprünglich wollten wir ja kurz hinter der Grenze übernachten. Aber wir sind ja jetzt fit. Die Strecke verlief zunächst in unserem Sinn. Auf der fast durchgehend Bundesstraßenähnlich ausgebauten 2195 ging es entlang eines tollen Flusses, vielen Bananen und Ananassträuchern und Reisfeldern. Ziemlich eben und ganz wichtig: kaum Verkehr. Nach 40 km eine kurze Pause mit einem Coke Zero. Wir hatten ja noch genügend Zeit,dachten wir zumindest 😄.   Für die letzten 20 km hatten wir ungefähr 1 1/2 Stunden eingeplant. Schön wäre es gewesen. Wir wussten gar nicht mehr wie steil die  Berge in Thailand waren. Pünktlich zum Eintritt der Dunkelheit kamen wir in unserer Unterkunft in Ban Muang Phrae an. Nass wie begossene Pudel, denn 10 Km vor dem Ziel wurden wir Opfer eines kleinen Gewitters ⛈
Wenn man dem Ganzen etwas Positives abgewinnen mag, es war trotzdem warm und unsere Taschen und Räder sind auch wieder sauber. Zum Abschluß des Tages noch ein paar Kekse und ein Chang 😋 sämtliche Garküche hatten natürlich schon geschlossenen.

60 Km, 1000Hm, Höchste Stelle 600m

Na-Kang bis Pak Lay

Wir fahren die ersten 18km im Morgennebel, die Reisfelder dampfen. Was gestern Staub war ist heute Schlamm durch den nächtlichen Regen. Da außer ein paar Rollern niemand unterwegs ist stört das nicht. Wir suchen nach Frühstück und wollen keine Suppe.

 Im absoluten Nichts steht ein kleines chinesisches Möbelhaus mit einem riesigen Regal Teigwaren. Wir suchen nach Hörnchen oder so und finden chinesische Apfeltaschen ohne Apfel. Es gibt nur 20er-Packungen, egal. Alles besser als Tomyam 😁. Wir suchen den Inhalt, es könnte Zahnpasta oder irgendein Gelee sein, vielleicht Reismarmelade. Egal, zwei Dosen Espresso dazu, fertig ist das Frühstück.
Als wir an der Abzweigung zur TEER!!!Straße Nr. 11 sind, haben wir doch wieder Hunger. Eine sehr vielversprechende Gaarküche und gleichzeitig der Schalter für die Busstickets (blaues Transparent) macht uns dann ein paar Nudeln. Ich sag noch mit "Mii" , also Ei , aber wir bekommen mit "Muu", also Schwein.
Da hat sie's dann aber gut mit uns gemeint. Das Zeug liegt uns auf der ganzen Strecke im Bauch.
Ok, hier was schönes: Lotusblüte im Autoreifenbecken. Sieht man oft. Schön ist, dass immer Guppys im Wasser schwimmen, gegen die Mücken. Erinnern mich immer an meine Kindheit.
Weniger schön war dann ab km 38, es geht in den Nationalpark mit toller Natur aber noch tolleren Steigungen. Die machen uns eigentlich nichts aus, aber ein ewiges Auf und Ab auf 35km. Zum Verzweifeln, auf einen extremen downhill folgt eine Schiebestrecke (für die Ü50-Teilnehmer 😉). Da reicht meine Untersetzung am Trekkingrad nicht. Wegen des Schlamms am Morgen mussten wir noch zwei Mal mit unserem neu erworbenen UB40, einer chinesischen Kopie von WD40 nachölen. Das Zeug ist aber eher Nähmaschinenöl ohne jegliche Hafteigenschaften. Kein Wunder das die Roller hier ständig kaputt sind. 
Es geht hoch bis auf 645m, man ist glücklich und wundert sich über das Navi. Denn es geht gleich wieder 300m runter im Sturzflug um dann nochmal auf 677m hoch zu gehen. Irgendwann geht uns das Wasser aus, ich frage eine Gruppe bei einem liegengebliebenen Lkw. Sie schenken mir 1,5Liter kaltes Wasser. Als die weg sind haben wir noch 23km bei 34 Grad und die Gegenanstiege nehmen kein Ende. Ich überhole bergab einen Kastenwagen  und deute ihm ob er was zu Trinken hat. Er reicht mir während der Fahrt nochmal 1,5Liter raus. Unbekannterweise hier Dankeschön. Sonst hätten wir das nicht geschafft. Ich dachte zeitweise daran, dass die Fahrt mit dem Bus 5 Euro gekostet hätte und Verdursten ein blödes Ende für den Blog gewesen wäre.
An der ersten Tankstelle kurz vor dem Mekong gönne ich mir eine eiskalte Coke und Kerstin ein Fanta. GESCHAFFT. An der zweiten Tankstelle mit Truthahn musste die Chefin dringend auflegen weil sie Falang bei sich hatte, also uns.
Da es sehr viele Spekulationen in den Foren über die Mekongfähre bei Pak Lay (auch Paklai) gibt: seit 2017 haben die Holländer hier eine Freundschaftsbrücke gebaut.
Wir nehmen das grüne Hotel, das im Loose Reiseführer noch - als vielversprechend -  im Bau war. Es heißt A Nou Son Guesthouse.
Für 10.000 Kib (10Euro) bekommen wir ein top modernes Zimmer mit Mekongblick. Lt. Gästebuch sind wir die einzigen Gäste.
Abendstimmung am Mekong.
Unser letzte Beer Lao, morgen sind wir wieder in Thailand, wenn Buddha will. 
Und getreu dem Blog-Motto hier die schön scharfen redcurry spicy Tom Shrimps im Restaurant "Saybadee" (= Hallo, Guten Morgen, Guten Tag, Guten Abend) zum Abschluss. Wir verabschieden uns  (als einzige Gäste) mit dem gleichen Gericht das wir vor 12 Tagen bei der Einreise als erstes gegessen hatten.